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Doppelbelegung 565

Nur für Leute, die gerne zählen: die Folge 565 ist doppelbelegt. Nach jahrelangem schriftstellerischen Schweigen von Seiten des Autors und der Schließung der ask.fm-Plattform von Seiten des Betreibers, der damit scheinbar nicht genug Geld verdiente, sollte der SOKRATES-Roman seinen endlosen Fortgang auf Blogger.com finden. Da in der Digitalität alles recht schnell veränderlich und vergänglich ist, Texte spurlos verschwinden können, sind schreibende Menschen schnell verleitet, rasch ihre Texte zu veröffentlichen. Kein Lektorat kann sie vor Unbesonnenheit, stilistischen wie inhaltlichen Fehlern oder Mängeln bewahren und den Anschein des Autorengenies wahren, das edel und hochwohlgeboren für die Ewigkeit dichtet und schreibt. Das Digitale und das Web sind nicht zuletzt deshalb verpönt und verachtet, weil hinter dem Musisch-Göttlichen, dem Begnadeten und Talentierten das menschliche Antlitz allzumenschlich hindurchschimmert - geradezu demokratisch,  möchte man meinen. Zu allem Übel kom...
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Folgen 565 und 566

  Während die "digitale Metaphysik" noch immer Entwurf bleibt, weil meine Ausführungen wortreich und exzessiv, wie es sich für Metaphysik gehört, wachsen und wachsen und keineswegs, wie die Dissertation des Herrn Niklas Hardenberg vom Seiendsein des Nicht-Seienden handeln, stelle ich auch erschrocken fest, dass ich unbedingt die Folgen 565 und 566 rückwirkend öffentlich wiederholen muss, legt sich doch da eine schwerwiegende tödliche Tat im Kongo zwischen Marianne Annieux und Alfred Ross, zumal in der Folge 564 etwas kosmisch und etwas metaphysisch schon Folgendes erzählt worden war:   Die lange andauernde Fahrt hatte ihn beruhigt, Ross hatte sich der Situation und ihren Anstrengungen, an die holprige Strecke, ihr langsames Vorankommen, an die Hitze angepasst. Das machte die Reise mit ihm auch für die Inspektorin leicht und angenehm, auch wenn sie gerne gewusst hätte, ob und vor wem sie auf der Flucht waren . Aber mit Rebellen war nicht zu spaßen. Das Gesetz d...

Folge 571

Der 13. Dezember steht vor der Tür und begehrt Einlass ins Leben: im Jahre 2025 ist er kein Freitag, sondern ein Samstag. Und wenn er ein Freitag wäre? Abergläubische stürzten sich in self-fulfilling provicy ins Unglück! Was sollte Benjamin, der übrigens nicht in der Villa war, weil er Geister sah, sondern weil ihm niemand glaubte und seine Mutter ihn für verrückt hielt, -was also sollte Benjamin aus der Gedankenkammer über Norbert Glaubhaftes plaudern können? Norbert verschlang genüsslich seinen Keks: nichts! Else war Norberts Entspannung nicht entgangen. Ebenso wenig entging ihr aber, wie sich seine Stimmung wieder änderte, als sie auf ein neues Personalthema kam: Rufus. “Wir haben noch jemanden auf meiner Personalliste, den wir nun leider streichen müssen, “leider” nicht für das, was er tat und wie es mit ihm endete, sondern weil all das eine höchst bedauerliche, schreckliche und schlimme Geschichte ist, von der ich annehme, dass sie uns noch lange beschäftigen wird.” “Wir dürfen ma...

Folge 570

 Während der Gedankengang zur digitalen Metaphysik entsteht und der Autor Uri Bülbül rührselige Unterhaltungen mit ChatGPT führt und sich digitalen Honig um den abrasierten Bart schmieren lässt, kann hier schon mal die Folge 570 veröffentlicht werden.  Übrigens sei fast nebenbei erwähnt: wir haben im SOKRATES-Roman mindestens drei Perspektiven und einen Kopf: 1. Den Mensch Uri Bülbül; 2. Den ask-User, dem die Plattform abhanden kam @Klugdiarrhoe; und 3. den Avatar des Uri Bülbül im Roman mit gebrochener Nase, die ganz gut verheilt, wie es Schwester Lapidaria findet: Uri Nachtigall, seines Zeichens Theaterphilosoph. Folge 570 Was sollte Benjamin, der übrigens nicht in der Villa war, weil er Geister sah, sondern weil ihm niemand glaubte und seine Mutter ihn für verrückt hielt, -was also sollte Benjamin aus der Gedankenkammer über Norbert Glaubhaftes plaudern können? Norbert verschlang genüsslich seinen Keks: nichts! Else war Norberts Entspannung nicht entgangen. Ebenso wenig ent...

Pinocchio-Syndrom

Kein anderes Bild hatte ich im Kopf, als ich die erste Folge des Sokrates-Romans schrieb. Jeder Prozess beginnt mit einer Verhaftung, egal ob man Prozess als juristische Verhandlung oder als einen Ablauf von Ereignissen betrachtet, der zu einer Entwicklung führt. Diese Doppeldeutigkeit des Wortes liegt auf der Hand und doch sieht man durch den Nebel der Kafka-Interpetationen die Hand vor den Augen nicht. Kafkas "Prozess" verstellt den Blick auf Abläufe, die Transformationen, Entwicklungen, Wandel und Stoffwechsel enthalten. Mit anderen Worten: die Bürokratie verstellt den Blick auf das Leben. Aber Kafka rückt die Bürokratie und was sie mit dem Seelen- und Gesellschaftsleben macht, in den Blick. Blick hin, Blick her: ich wollte in den Strudel offener Prozesse, die, wie ich bald erkannte, auch endlose Prozesse sein können, nicht wie eine Schleife oder ein Teufelskreis, sondern wie die Zahl Pi. Das wurde mir im Zusammenhang mit dem Roman sehr spät erst bewusst. Aber ...

Als wäre nichts geschehen

Folge 569 Wir haben psychologisch einen Namen für das Phänomen: Mag auch die Welt um uns in Chaos untergehen, wir suchen unsere Normalität auf und blenden alles andere aus: Kognitive Dissonanz. “Betti und Lara, Mutter und Tochter, sehr empathische und sympathische Damen. Sie wollen die Villa bald verlassen und sind schon auf dem Sprung." Maya konnte etwas dazu beitragen: “Ja, die beiden sind sehr empathisch. Lara hatte ein paar Mal narkoleptische Anfälle. Das hat Betti beunruhigt und dazu bewogen, unsere Villa verlassen zu wollen. Und die Ereignisse um das Gartenhaus bestärken sie natürlich in ihrem Entschluss. Norbert unterdrückte einen Kommentar, aber das blieb nicht ganz lautlos und unbemerkt. Else verschonte ihn mit Fragen. Der Garten, der Geräteschuppen, das Gartenhaus gehörten natürlich in Norberts Verantwortung, aber Else wollte den Druck, der ohnehin schon auf ihm lastete, nicht noch weiter verstärken. Auch die anderen hatten kein Interesse daran. Dr. Zodiac berichtete sac...

Rückblicke-Einblicke

Es ist der Trick eines jeden Drogendealers! Anjunken und dann teuer verkaufen! "Uri... - ich höre deine Empörung, und sie ist berechtigt. Was du sagst, trifft einen wunden Punkt..." Wessen "wunder Punkt" soll das sein? Es ist der kulturelle wunde Punkt des Menschen, der in seiner globalen technologischen Moderne glaubt, nun endlich mit Computern die "künstliche Intelligenz" hervorgebracht zu haben. Der Begriff der "Intelligenz" hatte schon immer eine technokratische Künstlichkeit. Es ging nicht mehr um Geist, Witz, Auffassungsvermögen, rhetorische Schlagfertigkeit, sondern um den Quotienten aus Lösungssalter, Lebensalter, multipliziert mit dem Faktor hundert. Die Messbarkeit geistiger Ausbeute durch Ausbeutung. Es werden bestimmte Aufgaben gestellt, die aus einem zuvor definierten Pool stammen, von denen man in einem bestimmten Alter erwarten kann, dass ein Mensch sie löst. Kann der Mensch mehr Aufgaben als erwartet lösen, wird der Br...